VERANSTALTUNGEN
 


 
.start
.anlass
.veranstaltungen
.veranstaltungsorte
.dokumentation
.kontakt
 
 
 
 
 
Sonntag, 16.04.
18.00 Uhr



 

Eröffnungsveranstaltung
1923 - Jahr am Abgrund oder Totentanz mit Folgen
Lesung und Gespräch
Ort: Festsaal im Rathaus der Hansestadt Rostock
Eröffnung durch Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger
Im Gespräch: Jutta Hoffritz; Volker Ullrich
Moderation: Ulrike von Hirschhausen
Musik: Janka Simowitsch
Kooperationspartner: Literaturhaus Rostock


Foto: Copyright Michael Heck

Foto: Copyright Gunter Gluecklich

1923 - Jahr am Abgrund und Totentanz mit Folgen
1923 ist ein Jahr, das nicht in großem Umfang in die Schulbücher eingegangen ist. Es verkörpert aber einen Krisenhöhepunkt in der jungen Weimarer Republik. Die Mark fällt. Die Preise steigen. Zwischen Rausch, Revolution und Radikalisierung – die Chronik eines Jahres. 1923 wird zum politischen und ökonomischen Wendejahr für Deutschland. 100 Jahre später gibt es eine ganze Reihe Bücher zu dem Jahr.
Zwei Autor*innen gestalten den Eröffnungsabend im Gespräch mit der Rostocker Historikerin Ulrike von Hirschausen.

Jutta Hoffritz: 1923 - Totentanz und seine Folgen:
1923 wird zum politischen und ökonomischen Wendejahr für Deutschland: Reparationsforderungen, Hitlerputsch, Hyperinflation. Zwischen schwindelerregenden Brotpreisen, eskapistischen Tanzabenden, der folgenreichen Ruhrbesetzung, steigender Armut und der Einführung der Rentenmark erzählt Jutta Hoffritz von den turbulenten Monaten eines Jahres, das uns, auch hundert Jahre später, erschreckend aktuell vorkommt.
Jutta Hoffritz, Jahrgang 1966, hat in Würzburg, New York und Berlin Volkswirtschaft studiert. Seit über zwanzig Jahren schreibt sie für Die Zeit u.a. über die Geschichte der Geldpolitik. Nebenher verfasst sie Beitrage für den Deutschlandfunk. Sie denkt über Inflation nach, seit ihr ihre Großmutter von ihren Erlebnissen im Ruhrgebiet des Jahres 1923 berichtete.
Volker Ullrich: 1923 - Ein Jahr am Abgrund
«Kein Volk der Welt hat erlebt, was dem deutschen ‹1923›-Erlebnis entspricht», schrieb Sebastian Haffner im englischen Exil, und Stefan Zweig befand, dass die Geschichte noch «nie eine ähnliche Tollhauszeit in solchen riesigen Proportionen produziert» habe. Volker Ullrich erzählt auf breiter Quellenbasis die Geschichte dieses Jahrs am Abgrund, das in manchem auf fatale Weise an die heutige Gegenwart erinnert.
Volker Ullrich ist Historiker und leitete von 1990 bis 2009 bei der Wochenzeitung Die Zeit das Ressort «Politisches Buch». Zu seinen Werken gehören die zweibändige Biografie «Adolf Hitler» (2013 und 2018) sowie der Bestseller «Acht Tage im Mai».
Ulrike von Hirschhausen ist Professorin am Historischen Institut der Uni Rostock.

   
Sonnabend, 15.04.
17.15 Uhr / 17.15 Uhr

Film & Gespräch
"Kleiner Mann - was nun"
1. Teil am 15.04.23 mit Gespräch
2. Teil am 22.04.23

Der Roman „Kleiner Mann – was nun?“ von Hans Fallada erschien erstmals im Jahre 1932. Die Handlung führt in die Zeit der Hyperinflation vor 100 Jahren und schildert den gesellschaftlichen Abstieg der Familie Pinneberg gegen Ende der Weimarer Republik. In der DEFA-Verfilmung von 1967 brillierte Jutta Hoffmann in der Rolle der Emma, „Lämmchen“ genannt.
Die diesjährigen Kempowski-Tage thematisieren das historische Jahr 1923 und die Vorbedingungen des Zweiten Weltkrieges. Im Filmgespräch wird die Lebenssituation von Frauen in den 20er Jahren beleuchtet.
Kooperationspartner: Lichtspieltheater Wundervoll.

   
Mittwoch, 19.04.
19.00 Uhr

Lesung und Gespräch: Jochen Schmidt: Phlox
Ort: Evangelische Akademie der Nordkirche, Am Ziegenmarkt 4
Moderation: Wiebke Juhl-Nielsen

 

 

 

 




Foto: Copyright SusanneSchleyer

Es ist das letzte Mal, dass Richard Sparka mit seiner Gefährtin Klara und den Kindern Karl und Ricarda nach Schmogrow im Oderbruch fährt, denn das Haus, in dem er als Kind immer seine Ferien verbrachte, wird nach demTod der bezaubernd-eigenwilligen Besitzer verkauft. Aber Richard entdeckt, dass sein geliebtes, naturnahes Selbstversorger-Glück an diesem Ort auch dunkle Züge trägt.
Komisch und ernst, geschichtsbewusst und aktuell, detailverliebt...   
Jochen Schmidt ist 1970 in Berlin geboren und lebt dort.

„Wunderbar. … Der Autor versteht es virtuos, mit seiner komplexen Sprachkunst Brücken zu schlagen von der Vergangenheit in die Gegenwart, von Schrecken und Schuld zu Kaffee und Kuchen. Hervorragend"
Münchner Merkur

Kooperationspartner: Evangelische Akademie der Nordkirche; Literaturhaus Rostock

   
Freitag, 21.04.
bis Sonnabend 22.04.
19.00 - 19.00 Uhr

Nonstop-Lesung "Echolot - Abgesang'45"
Ort: Marienkirche Rostock

1993, vor 30 Jahren, erschien der erste Teil des Echolots. Das Kempowski Archiv Rostock. Ein bürgerliches Haus e.V. möchte in diesem Zusammenhang eine eine Non-Stop-Lesung des letzten Teils des Echolots in der Marienkirche Rostock im April 2023 durchführen. Für die Lesung wurde der Zeitraum von 24 Stunden avisiert. Die ca. 500 Seiten sollen ohne Unterbrechung Tag und Nacht vorgetragen werden. Zur Mitwirkung an dieser ungewöhnlichen Lesung sind alle Interessierten eingeladen. (Vorlesezeit jeweils 30 Min)
In "Echolot – Abgesang ’45" lässt Walter Kempowski die hochdramatischen letzten Tage Hitlerdeutschlands wie in einem Film lebendig werden. Der Leser wird zum Augenzeugen privater und politischer Ereignisse. Er erlebt das unermessliche Leid, das die Nazis über die Menschen brachten, und gleichzeitig Hitlers letzten Geburtstag am 20. April 1945, der sich im Berliner Führerbunker in gespenstischer Atmosphäre abspielt. Walter Kempowskis Collage ist Totentanz und Apokalypse zugleich.
Die Eröffnung der 24stündigen Echolot-Lesung wird durch den Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck erfolgen.

Kooperationspartner: Evangelische Innenstadtgemeinde, Kantorei der Innenstadtgemeinde

   
Dienstag, 25.04.
20.00 Uhr

Lesung und Gespräch: Peter Longrich: Außer Kontrolle. Deutschland 1923
Ort: andere buchahndlung
Moderation: Dr. Klaus-Dieter Kaiser

 

Foto: Copyright Dieter Mayr

Hyperinflation, Staatskrise, Hitler-Putsch: Ohnmächtig wankt die junge deutsche Republik im Jahr 1923 Richtung Abgrund. Der Einmarsch französischer Truppen ins Ruhrgebiet treibt Extremisten von Rechts und Links auf die Barrikaden, das Land steht vor Bürgerkrieg und Diktatur. Es ist eine "Tollhauszeit" (Stefan Zweig), in der sich Krisengewinnler dekadenten Vergnügungen hingeben, während die Bevölkerung ins Elend stürzt.
Die strukturellen Probleme der Weimarer Republik seien nach dem Krisenjahr 1923 nicht angegangen worden, sagt Historiker Peter Longerich. Mit Folgen: 1933 kam Hitler an die Macht. Eine Lehre daraus müsse sein, in Krisensituationen rasch gegenzusteuern.
Peter Longerich ist ein deutscher Zeithistoriker. Er ist ein international anerkannter Experte für die Geschichte des Nationalsozialismus.

Kooperationspartner: andere buchhandlung, Literaturhaus Rostock