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Sonntag, 14.04.
18.00 Uhr
(Einlass ab 17.30 Uhr)



Eröffnungsveranstaltung
Lichtspiel

Lesung und Gespräch
Ort: Aula der Universität Rostock
Daniel Kehlmann (Moderation Stephan Lesker)
Einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche: Zur Machtergreifung dreht G. W. Pabst in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Sein Roman »Die Vermessung der Welt« war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman »Tyll« stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Daniel Kehlmann lebt in Berlin.

Eintritt: 15 € | 12 € erm. (Warnowpass-Inhaber:innen, Schüler:innen, Studierende, Mitglieder des Literaturhaus e.V. & Mitglieder des Kempowski-Archiv-Rostock. Ein bürgerliches Haus e. V.) | Vorverkauf in der anderen buchhandlung.

Die Lesung mit Daniel Kehlmann ist ausverkauft! Es gibt leider keine Plätze mehr!
Bitte beachten Sie die anderen Veranstaltungen!













   
Mittwoch, 17.04.
19.00 Uhr

Vortrag und Gespräch
Wenn Schriftsteller fernsehen
Eine Ost-West-Geschichte
Ort: Evangelische Akademie der Nordkirche, Am Ziegenmarkt 4
Moderation: Wiebke Juhl-Nielsen und Klaus-Dieter Kaiser
Walter Kempowski notierte in seinen Tagebüchern akribisch seinen täglichen Fernsehkonsum. Abzulesen ist daran, welche Themen die Zeit bestimmten und was sein Interesse weckte. Uwe Johnson rezensierte 1964 für den Westberliner Tagesspiegel das Fernsehprogramm
der DDR. Mit der ihm eigenen Ironie kommentierte er seine Wahrnehmungen. Im Gespräch befassen wir uns mit der doppelten Begegnung zwischen Ost und West sowie der Medien Text und Fernsehen.

Keine Anmeldung erforderlich
Teilnahmebeitrag: 5 Euro

   
Freitag, 19.04.
20.00 Uhr

Stummfilmnacht
Die Büchse der Pandora (Regie G.W. Pabst)
Ort: beheizte Nikolaikirche; b.d. Nikolaikirche 1, 18055 Rostock
Orgelbegleitung: Dirk Wüstenberg
Die Büchse der Pandora zählt zu den letzten deutschen Stummfilmen (1929) und ist die bekannteste Arbeit des österreichischen Regisseurs G. W. Pabst. Bei seinem Erscheinen nur verhalten aufgenommen, erfuhr die Adaption von Frank Wedekinds Theaterstoff erst in den Fünfziger Jahren eine Neuentdeckung, die besonders auf die bezaubernde Louise Brooks und ihr modernes Schauspiel zurückzuführen ist.
Der Film erzählt vom Abstieg einer jungen Frau, die zu Beginn in einer teuren Berliner Penthousewohnung lebt und in der Gosse Londons endet. Lulu ist schön und unbekümmert, ihr Auftreten verzaubert die Menschen um sie herum – und führt diese dann unweigerlich ins Verderben. Lulus Beliebtheit erweist sich als Fluch, dem sie nicht entkommen kann.

„Mit diesem Film festigte Pabst seinen Ruf als scharfsinniger Psychologe und als Meister des Bildes und der Montage.“ (Lexikon des internationalen Films)

   

Sonnabend, 20.4.
17:30 Uhr

Filmvorführung im LiWu
Im Schatten des Zweifels

Regie: Alfred Hitchcock, USA 1943, 108 min, FSK 12
Charles "Onkel Charlie" Oakley ist ein gern gesehener Gast, wenn er seine Familie in der kleinen, anschaulichen Stadt Santa Rosa besucht. Besonders seine Nichte Charlotte, die auch von allen nur Charlie genannt wird, hat ihn ins Herz geschlossen, verbindet beide doch eine ausgeprägt seelische Verbundenheit. Doch die Freude über den Besuch wird getrübt, als Charlotte von einem Polizisten darüber aufgeklärt wird, dass ihr geliebter Onkel ein Verdächtiger in einigen Witwenmorden ist. Charlotte weiß nicht, wie sie darauf reagieren soll. Sie liebt ihren Onkel, findet allerdings immer mehr Indizien und Hinweise darauf, dass es sich tatsächlich um den gesuchten Killer handeln könnte. Dem bleibt das unübliche Verhalten seiner Nichte natürlich nicht verborgen. Schon bald gerät Charlotte immer häufiger in diverse Situationen und Unfälle hinein, die in ihrer Häufigkeit kein Zufall sein können...
28.06.1983: [...] TV:Habe mir heute eine Fernsehorgie genehmigt. Zuerst die Programme durchgefrühstückt und dann den herrlichen Hitchcock-Film "Im Schatten des Zweifels", dessen Dialoge Thornton Wilder geschrieben hat. Großartig synchronisiert. Die langsamen Bewegungen des Mörders - dadurch wird seine krankhafte Psyche charakterisiert. Die Frauen werden nur im Laufschritt vorgeführt, sie rennen über die Straße usw., wodurch er noch langsamer wirkt, linkisch. Dazu, als Kontrast, zwei Freunde, die sich immerfort ausdenken, wie sie einander um die Ecke bringen können." [...] Sirius, S. 292-293; 1990.

Mit einer Einführung. Veranstaltung im Rahmen der Kempowski-Tage 2024.
Karten für diese Veranstaltung beim Lichtspieltheater Wundervoll

   
Dienstag, 23.04.
19.30 Uhr

Lesung und Gespräch
Jochen Schmidt: Zu Hause an den Bildschirmen. Schmidt sieht fern.

Lesung aus Texten von Walter Kempowski: Bernd Färber (Volkstheater Rostock)
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Jochen Schmidt/ Bernd Färber
Moderation Stephan Lesker

 

 

Alte Röhrenbildschirme, die auf den Bürgersteigen liegen wie Weihnachtsbäume im Januar, bieten einen längst vertrauten Anblick. Sie stehen für den Abschied vom Zeitalter des linearen Fernsehens. Wo war Familie mehr Familie als abends vor dem Fernseher? Und auf welchen Gegenstand richten wir in Zukunft die Einrichtung unserer Wohnzimmer aus? Jochen Schmidt befasst sich nicht nur seit Jahren mit der Bewältigung des familiären Fernsehalltags, er konsumiert auch im großen Stil alles, was das Fernsehen aufzubieten hat. Mit seinen Kolumnen schreibt er deutsche Fernsehgeschichte und zeichnet ein ebenso kluges wie unverkennbar witziges Porträt unserer Gesellschaft.
Der Fernseher ist ein Auslaufmodel, das lineare Fernsehen steht vor seinem Ende. Doch von welcher Ära verabschieden wir uns damit? Jochen Schmidt ist ein treuer Fernseher, ob Film, Serie, Nachrichten, Werbung oder Trash-TV, er beobachtet das deutsche Fernsehen seit Jahrzehnten. In seinen Kolumnen denkt er darüber nach, welche Rolle es bei der Persönlichkeitsentwicklung, bei der Selbstverortung in der Welt und als Produzent von Gesellschaft spielt. Und natürlich birgt auch die Bewältigung des familiären Fernsehalltags – das Arrangement der Fernsehsituation, Paarfernsehen versus Einzelfernsehen – mitunter hohes Konfliktpotential...


Jochen Schmidt (*1970) hat in weit
voneinander entfernten Städten sich widersprechende Dinge studiert. 1999 war er Mitbegründer der Berliner Lesebühne »Chaussee der Enthusiasten«. Er ist Übersetzer und Autor, u.a. der Romane »Müller haut uns raus«, »Schneckenmühle«, »Zuckersand«, »Ein Auftrag für Otto Kwant«. Jochen Schmidt lebt in Berlin.

Walter Kempowski: TV: Fußball. Ostentative Schimpferei des Torwarts, wenn er einen Ball durchgelassen hat. Seine Verteidiger sind schuld. [...] Ach ich liebe Fußball. Besonders, wenn Deutschland gewinnt. [...] Nebenher einen James-Bond-Film angesehen. Die Verschwendung von Sauerstoff durch explodierende Autos wird man auch nicht mehr lange hinnehmen. (Sirius, 1990, S. 470-471)

Eintritt: 7 € zzgl. Gebühr (im Pressezentrum/bei mvticket.de) | AK 10 € /7 € erm. (Schüler:innen, Warnowpassinhaber:innen, Mitglieder des Literaturhaus e.V. & Mitglieder des Kempowski-Archiv-Rostock. Ein bürgerliches Haus e. V.)
Studierende erhalten mit dem Kulturticket des Asta freien Eintritt. (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de)